Mit seiner Initiative den
Nerv getroffen
„Tonspur“-Konzertserie im TiF kommt gut an
Wenn Jazzmusik zu einem kostenlosen Stehtischvergnügen degradiert
wird, hat sich Norbert Duwe schon häufig der Magen umgedreht. Jetzt
ergriff der engagierte Jazzfreund selber die Initiative,
um talentierten Musikern würdige Auftrittsbedingungen zu schaffen.
Den Rahmen dafür bildet die Konzertserie „Tonspur“ im Theater
im Fischereihafen (TiF). „Jazz und jazzverwandte Musikrichtungen
haben in den letzten Jahren durch die Art der Präsentation sehr gelitten“,
sagt der pensionierte Lehrer. Allzu oft müssten die Bands unter schlechten
räumlichen und akustischen Bedingungen von Straßenfesten, Einkaufszentren
und vollen Kneipen auftreten. Nur selten würden die äußeren
Bedingungen der Motivation und dem Aufwand der Beteiligten gerecht. Gleichwohl
hat Duwe in Bremerhaven und im Landkreis eine wachsende Schar von Amateurmusikern
ausgemacht, die in unterschiedlichen Zusammensetzungen konzertreife Musik
machen. Denen möchte er im TiF die Möglichkeit verschaffen,
unter guten atmosphärischen und technischen Bedingungen vor einem
auf die Musik konzentrierten Publikum aufzutreten. Alle Beteiligten bekommen
als zusätzlichen Anreiz einen professionellen Mitschnitt ihres Konzerts.
Dass er mit dieser Initiative offenbar einen Nerv getroffen hatte, bewies
die große Resonanz. Vier Konzerte mit jeweils zwei Gruppen konnten
aus dem Stand angesetzt werden. Inzwischen gibt es bereits eine Warteliste.
Nach der Auftaktveranstaltung mit
„Alone, Together“ und der Big Band Langen stehen nun am Donnerstag,
21. Februar, zwei weitere interessante Formationen auf der Bühne
des Fischereihafen-Theaters. Mit Losgeh-Latinmusik wie Salsa, Mambo und
Rumba haben sich Salsa ConGas
bereits eine kleine Fangemeinde erspielt. Den 13 Musikerinnen und Musikern
um die Percussionistin Hilke Sens ist der pure Spaß an ihrer Musik
bei den Liveauftritten deutlich anzumerken.
Drei Sängerinnen
Gespannt sein dürfen die
Musikfreunde auf die Gruppe Different,
die sich speziell für diesen Auftritt zusammengefunden hat. Im Mittelpunkt
der Formation stehen drei der vielversprechendsten Sängerinnen der
Stadt: Sarah Trumpfheller, Sharon Wynne und Lena Sundermeyer. Alle drei
haben bereits in den unterschiedlichsten Bands Erfahrungen gesammelt.
Ihr Spektrum reicht von Rock und Jazz bis zur modernen Klassik. Zur Begleitband
gehören Kai Siedenburg (Bass) und Guido Solarek (Percussion). Organisator
Norbert Duwe denkt unterdessen bereits daran, das Profil der Tonspur-Serie
auszuweiten. „Bisher wurde nur an Jazz und Jazz-nahe Kategorien gedacht“,
sagt er. „Chansons und Folklore könnten sich dort aber auch
gut machen.“ rad
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Zum ersten Mal in einer Band zu hören (von links): Sarah Trumpfheller,
Sharon Wynne und Lena Sundermeyer haben sich für ihr Konzert am
Donnerstag im TiF zu der Gruppe Different zusammengefunden.
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