Bericht aus der
vom 18. Juni 2002
Die gute Laune steckt an
Chor nach acht
und Jazz Brass überzeugen das Publikum im TiF
Von unserem Mitarbeiter Jörg Seidel Bremerhaven
Die Reihe Tonspur, die seit Beginn des Jahres in unregelmäßigen
Abständen von Norbert Duwe im Theater im Fischereihafen (TiF) veranstaltet
wird, fügt sich glänzend in die aktuelle kulturpolitische
Situation: Die Reihe, in deren Rahmen ausschließlich regionale
Künstler musikalisch aktiv sind, erfreut sich großen Publikumszuspruchs
und beweist, welche Potentiale in der heimischen Szene vorhanden sind.
Der Chor nach acht und die Gruppe Jazz Brass
erfreuten mit zwei höchst unterschiedlichen Programmen das Publikum.
Der von Andreas Huisgen betreute Chor, der erst kürzlich bei den
Landesmeisterschaften den vierten Platz erreichte, präsentierte
sich in dem wegen fehlender Eigenakustik für Chöre denkbar
schlecht geeigneten Raum in bester Laune. Der erste und bislang einzige
Jazzchor der Region hat sich in nur wenigen Jahren zu einem auf hohem
Niveau arbeitenden Ensemble gemausert. Mit schwierigen Arrangements
von Klassikern, wie When I fall in Love oder All of
me, haben sich die rund 40 Chormitglieder auf glattes Terrain
begeben, auf dem sie allerdings trotz kleiner Ausrutscher erstaunlich
sicher agieren und bestehen. Mehrstimmige Sätze, Innervoicings
und herrliche Schlussakkorde bestimmen die Arbeit des Chores, der sich
auch an Titel der Beach Boys und der Comedian Harmonists
wagt und diese glänzend interpretiert. Wenn Anlass zu Kritik gegeben
ist, dann allerhöchstens an der englischen Artikulation, die noch
zu sehr an die ersten Schulversuche erinnert. Die Begeisterung und die
Überzeugungskraft des Chores aber machen die kleinen Mängel
wett und reißen das Publikum zu Beifallsstürmen hin.
Im zweiten Teil beschworen Trompeter Olaf Sens und Saxofonist Ulf Hanning
gemeinsam mit Posaunist Sven Zülchner den Jazz-Geist der 60er Jahre.
Unterstützt von Guido Solarek am Klavier, Gerd Ludwig am Bass und
Terry Joe am Schlagzeug präsentierte das Bläser-Trio mit Titeln
wie Jumpin with Joe oder der schönen Ballade
A Child is born dreistimmig gesetzte Jazz-Arrangements und
bot damit eine viel zu selten gehörte Variante der Combo-Arbeit.
In den eingeflochtenen Soloparts empfahlen sich Ulf Hannig am Saxofon
und Olaf Sens am Flügelhorn in bester Spiellaune. Aber auch mit
guten Chorussen wurde das Publikum an diesem Abend abermals begeistert.
Der Chor nach acht meistert schwierige Arrangements.