Start
die Konzerte
die Musiker
die Idee
Anregungen und Kommentare

tonSpur 3:

fand statt am 19. April 2002

 
Theater im Fischereihafen (TiF) - 27572 Bremerhaven - Am Schaufenster 6 - Kartentelefon 0471- 932330

Nachbetrachtung


Bericht aus der vom 24. April 2002

Spielfreude und Sangeslust stecken an

„Tonspur“-Konzert im TiF überzeugt

Von unserem Mitarbeiter Thorsten Meyer

 

Bremerhaven. Jazzrock ohne ohrenbetäubende Lautstärke und Gospelmusik ohne Kreuz im Rücken, geht das überhaupt? Durchaus. Zum dritten Konzert der Reihe „Tonspur“ im Theater im Fischereihafen (TiF) hatte Organisator Norbert Duwe diesmal mit dem Jazzrock-Quintett Elegant People und dem Langener Gospelchor Church People noch mehr auf Gegensätze gesetzt als bisher. Vermeintliche Gegensätze zumindest.

Auch wenn Elegant People ihre Gruppe nach einer Komposition des Jazz-Saxophonisten Wayne Shorter benannt hatten, spielten sie eine elegante, ausgefeilte Variante des Jazzrock. Wo man sonst von Dezibelwellen hinweggespült wird, war im TiF kein Ohropax nötig. Durch die gute Aussteuerung konnten sich die variantenreichen Arrangements der Stücke von Weather Report, Michael Brecker und anderen modernen Fusionmusikern entfalten. Saxophonist Ulf Hannig ließ die Linien vor Spielfreude nur so aus seinem Instrument sprudeln.Besonders in zurückhaltenden Nummern wie „A Remark you made“ von Weather Report gefiel sein runder und voller Ton.

Gitarrist Maic Burkhardt schien zwar seine Soli jedes Mal unter Schmerzen zu gebären, seine technischen Kabinettstückchen blieben jedoch makellos und er fand in seinen Linien auch Platz für Pausen. Schlagzeuger Frank Alpers setzte seine Breaks messerscharf und zeigte in seinem Solo-Intro zu Billy Cobhams „Stratus“ sogar melodische Qualitäten beim Spiel auf Toms und Becken. Keyboarder Peter Henken zauberte immer wieder andere Sounds aus seinen elektronischen Schatzkästchen, und hielt so das Klangbild der Gruppe variabel. Bassist Alexander Wieczorek unterlegte den Sound mit knackigen Linien. Elegant People demonstrierten, wie viel Charme Jazzrock haben kann, wenn er von den Musikern ernst genommen wird.

Danach brach die „Zeit der bunten Schals“, so Norbert Duwe, an. Die Church People servierten einen unbeschwerten Gospelcocktail. Chorleiter Simon Bellett hatte eine bunte Mischung aus traditionellen und neueren Gospels sowie Popstücken mitgebracht. Neben Klassikern wie „Amazing Grace“ und „Go down Moses“ durften die Partynummern aus den „Sister Act“-Filmen natürlich nicht fehlen. Den 42 Choristen konnte man die Freude an der Musik ansehen. Gute Stimmung Ausrutscher waren dann auch kein Drama. Auch als Jackie Wilsons „Higher and higher“ dreimal gestartet werden musste bevor es in Schwung kam, ließ sich die gute Stimmung nicht vertreiben.

Das Publikum im TiF wurde zwar nicht zur ekstatischen Gospelgemeinde, aber dafür lauschte es umso intensiver dem breiten Spektrum an dynamischen Variationen, die Bellett seinem (auswendig singenden) Chor entlockte. Auch wenn manch ein Sänger mit dem englischen „th“ zu kämpfen hatte blieb der Chorklang homogen. Einzig den Soli fehlte es an solistischer Überzeugungskraft. Die Gegensätze der beiden Programmhälften zogen sich in der Abschlussnummer „Gospel Train“ an. „Get on board“ forderten die Church People, und Hannig, Alpers und Wieczorek stiegen für eine schwungvolle Schlussnummer zu.

Auch auf der nächsten Tonspur rollen Jazz und Chor gemeinsam. Am 13. Juni spielen Jazz Brass und Nach acht.


Hörproben

Live-Aufnahmen vom Konzert:

 


 

FOTOS vom Abend: in Vorbereitung

Elegant People & Church People

Eine etwas größere Fassung erhalten Sie durch Anklicken der Bilder.

Elegant people mit Henken (kb) und Burkhardt (b)

Ulf Hannig am elegant saxophone

Die Band läßt sich feiern

Keyboarder Peter Henken

Die Church People- live!

Die Damen des Chors


Start
die Konzerte
die Musiker
die Idee
Anregungen und Kommentare

tonSpur wird unterstützt vom Kulturamt der Stadt Bremerhaven und gefördert von der Volksbank eG Bremerhaven-Wesermünde